Kinderbetreuungsaufgaben sind in Österreich historisch bedingt noch immer sehr ungleich aufgeteilt. Die Geburt des ersten Kindes markiert für viele Frauen einen starken Einschnitt in das Berufsleben, der v. a. durch die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit (Karenz, Reduktion auf Teilzeit etc.) bedingt ist. Männer hingegen setzen ihr Erwerbsleben gewöhnlich ohne größere Unterbrechungen fort. Diese Diskrepanz führt zu verminderten Arbeitsmarktchancen von Frauen und gesamtvolkswirtschaftlich ungenutzten Potenzialen. Diese Unterschiede haben ihren Ursprung bereits in der Kindheit, wo sich gesellschaftliche Normen auf Vorlieben, Präferenzen und Verhalten von Mädchen und Burschen auswirken.
Mithilfe der Verhaltensökonomie untersuchen wir Ursachen und entwickeln Maßnahmen, um gesellschaftliche Veränderung in diesem Bereich zu bewirken. Wir beschäftigen uns unter anderem mit folgenden Fragestellungen: Wie können mehr Väter in Karenz gebracht und zur Wahrnehmung von Betreuungsaufgaben motiviert werden? Warum finden sich immer noch so wenige Frauen in Top-Führungspositionen in Österreich?